Beschreibung

Man kennt heute mehr als 100 verschiedene Krankheiten (nach Walton über 650), die zu Lähmung und Schwund der Muskulatur führen. Sie werden als neuromuskuläre Erkrankungen bezeichnet und in 2 Hauptkategorien aufgegliedert: die neurogenen Muskelatrophien und die Myopathien (Muskelkrankheiten im engeren Sinne).

Neurogene Muskelatrophien

Bei diesen Krankheiten liegt der primäre Defekt im Nervensystem, d.h. in den Nervenscheiden, in den Nervenzellen (Motoneuronen) oder in den Nervenfasern, die zu den Muskeln führen. Letztere sind an und für sich gesund, werden aber indirekt betroffen. Ihr Durchmesser nimmt ab (Muskelschwund), weil sie nicht oder nur ungenügend angeregt werden. Schliesslich zerfallen sie.

Myopathien

Bei den Myopathien sind unmittelbar die Muskelfasern vom Krankheitsprozess betroffen. Sie lassen sich in die Muskeldystrophien, die Myopathien mit Strukturbesonderheiten, die die Muskelkraft einschränken, und die metabolischen Muskelkrankheiten, also diejenigen mit einer Stoffwechselstörung, aufteilen.

Myastenia gravis

Zwischen beiden obgenannten Gruppen reiht sich die Myastenia gravis ein, bei der die Nervenendplatten betroffen sind, also die Kontaktstellen zwischen Nervenfasern und Muskelfasern.